EU - nimmt - endlich - die Vertriebsprovision ins Visier und fördert die echte Beratung!

Ein ganzes Geschäftsmodell steht auf dem Prüfstand - MIFID II ab 2017

Die EU nimmt - endlich - die von Banken und anderen Vertrieben erhobene Vertriebsprovision beim Verkauf von Finanzprodukten stärker ins Visier.
Hiermit soll der Kunde stärker vor der Falschberatung geschützt werden.
Unter MiFID II müssen sich Anbieter von Finanzdienmstleistungen, also Banken, Strukturvertriebe wie bspw. DVAG und MLP, aber auch Makler, entscheiden, ob sie abhängig oder unabhängig beraten wollen.


Abhängige Beratung:

Eine abhängige Beratung ist immer dann gegeben, wenn am Ende einer "Beratung" ein Finanzprodukt empfohlen wird, bspw. ein Investmentfonds, wofür dann die Bank bzw. der Berater eine unmittelbare Vertriebsprovision erhält, in der Folge dann noch weitere Bestrandsprovisionen.
Bei Fonds sind dies die Ausgabeaufschläge, die über 5% betragen können sowie die sogn. "Kickbacks", also Rückvergütungen für den Berater.

Hier entsteht der für die Finanzindustrie so reizvolle Skaleneffekt, denn die Beratung, die eher Verkauf ist, dauert unabhängig von der Anlagesumme eine bestimmte Zeit.
Sagen wir, diese dauert eine Stunde für eine Summe von 10 TEUR, somit nähme die Bank etwa 500 EUR ein an Provision.
Für eine Summe von 100 TEUR dauert die Beratung aber nicht wesentlich länger, aber die Kosten, die auf den Kunden zukommen, also die Provision, die die Bank kassiert, ist mit dann 5000 EUR zehnfach höher.

Banken und Finanzinstitute, müssen sich also die Frage stellen, ob deren Kunden überhaupt noch eine abhängige Beratung akzeptieren?
Deren Geschäftsmodell ist damit bedroht!
Bei der abhängigen Anlageberatung sind dem Kunden unter MiFID II Provisionen und Zuwendungen komplett und ohne Ausnahme offen zu legen.


Unabhängige Beratung:

Darunter versteht man eine echte Beratung, die frei ist von jeder Provision, frei ist vom Vertrieb hauseigener Produkte.
Eine unabhängige Beratung wird ausschlieslich durch den Kunden vergütet, dies nach der Anzahl der Stunden, die notwendig sind.
Es fliessen keine Provisionen, dies macht diese Form der Beratung schon ab einer Summe von 10 TEUR sehr viel günstiger.
Hinzu kommt, dass eben der Zugriff auf alle Podukte am Kapitalmarkt möglich ist, Investmentfonds, ETF usw.
Ausgabeaufschläge und Bestandsprovisionen fallen nicht an! 


Fazit:

Diese neue Richtlinie wird die Finanzindustrie recht hart treffen, denn sie muss noch transparenter sein und alle Erträge offenlegen.
Dies ist ungeliebt, sieht der Kunde doch nun noch besser, dass die Beratung dort ein Verkauf ist, keine Beratung.

Somit werden sich also noch mehr Kunden gegen eine provisionsgetriebene Beratung entscheiden, dies eben wegen der fehlenden Unabhängigkeit und der Kosten.